Skip to main content

Musik für Alle

Ende Januar versammelten sich gut vier Dutzend Eltern unterschiedlichster sozialer und ethnischer Herkunft im Konzertsaal der Zweigstelle Tiergarten der Musikschule Fanny Hensel, um stolz den ersten Auftritt ihrer Sprösslinge auf einer "echten" Bühne mitzuerleben. Sie alle verbinden die beiden in Moabit Ost gelegenen Kitas "Spiel-RaumPerlentaucher" und "Havelsegler", die die Kinder täglich besuchen- und natürlich die Musik, an der die Drei- bis Fünfjährigen großen Gefallen haben. Seit November 2015 profitieren inzwischen 49 Kinder von dem kulturpädagogischen Projekt "Musik für alle", das in Kooperation von Musikschule, den beiden Kitas und dem Quartiersmanagement Moabit-Ost im Rahmen des Programms "Kulturmacht stark. Bündnisse für Bildung" realisiert wird. Nach erfolgreicher Antragstellung durch die Musikschule bei der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) fließen (vorläufig bis zum Sommer 2016) Fördermittel des Bundesministeriums für Bildungund Forschung (BMBF) in das Projekt. Ein engagiertes Team von Musikpädagoginnen und Erzieher*innen garantiert die fachliche und organisatorische Umsetzung der Projektanforderungen. Andrea Wunderle, eine der Musikpädagoginnen in diesem Projekt, betont die positive intensive Zusammenarbeit mit den Erzieher*innen der beiden Einrichtungen als unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen dieses umfassenden und sich aus mehreren Modulen zusammensetzenden Projektes. Dazu gehören der "regelmäßige Austausch vor und nach dem wöchentlichen Kursangebot zu inhaltlichen und besonders organisatorischen Details genauso wie die wichtige Funktionder Erzieher*innen, als Bindeglied zwischen uns Musikpädagoginnen und den Eltern zu agieren", sagt sie. "Es hat sich bewährt, dass die Musikpädagoginnen früh vor Ort sind, um Eltern persönlich zu empfangen und ihnen bei Fragen als Ansprechpartner direkt zur Verfügung zu stehen. Zusätzlich haben wir Personal bereitgestellt, um Eltern immer wieder über das Projekt zu informieren, nicht nur auf Elternabenden und über Elternbriefe oder über die Elternvertretung, sondern vor allem bei Tür- und Angelgesprächen. Inzwischen sind die meisten Eltern über das Projekt im Bilde und freuen sich darüber, dassihr Kind Interesse an der Musik hat", ergänzt Dorothée Böcker, stellvertretende Leiterin der Kita "SpielRaumPerlentaucher" .Ein besonderes Bonbon stellt der mehrstündige Workshop dar, dereinmal pro Halbjahr an einemSamstag stattfindet. Hier vertiefendie Kinder das Erlernte und bereiten sich intensiv auf das "Highlight" vor, dieses vor ihren Eltern zu präsentieren. Neben den musikalischen Aktivitäten haben die Kinder zudem die Möglichkeit, Bühnenbild und Requisiten für ihre Präsentation mitzugestalten. Darüberhinaus wird an einem solchen Tag für das leibliche Wohl durchehrenamtliche Hilfskräfte bestensgesorgt, was dem Gesamtprojekt eine zusätzliche Attraktivität verleiht. "Dies beweist u. a. die Tatsache, dass erstmals auch Eltern ihre Kinder teilnehmen ließen, die frühere Angebote nicht wahrgenommen hatten", stellt Dorothée Böcker fest. Eine weitere Tür in die bunte Welt der Musik eröffnet das Besuchsangebot einer kulturellen Veranstaltung oder einer Kultureinrichtung. In Planung ist die Vorführung der "Königin der Musikinstrumente" durch einen Organisten in einer Moabiter Kirche. Maria-Clara Zúniga-Alvarez, die ebenfalls als Musikpädagogin in dem Projekt tätig ist, resümiert nach der ersten Phase: "Die konsequenteund konstruktive Zusammenarbeit von Musikschule, den Erzieher*innen, den Pädagog*innen und den Eltern ist für mich eine Bereicherung, die ich so in meinem Unterrichtsalltag in der Regel nicht erlebe." Auch für die zweite Projektphase stehen bereits der nächste Workshop- und Präsentationstermin zum Thema "Kinderwelten" fest.

 

Text von Gabriele Dünnebier-Küpper (stellvertretende Musikschulleiterin) aus der Mitarbeiter*innenzeitung der Musikschule Fanny Hensel "Forum" vom April 2016, bearbeitet: QM-Team, AG