Das Zillehaus beherbergte Einrichtungen...
...wie den Zilleklub für Kinder und Jugendliche. Das Gebäude wird derzeit umgebaut. Voraussichtliche Dauer: 1,5 Jahre.
Nicole Schwarz, Jugendcoach im Jugendberatungshaus sos.mitte - im Hintergrund die Kreuzung Alt-Moabit
Der größte Raum im neuen Domizil
Beratung an den Computerarbeitsplätzen
Das Gebäude in der Paulstraße ist nicht zu übersehen
Etwas versteckt liegt der Eingang zum neuen Domizil des Familienzentrums in der Birkenstraße. Postadresse ist die Stephanstraße 43.
Das gelbe Haus mit der großen Terrasse
Leiterin Sibylle Büchele (rechts im Bild) und ihre Kollegin, Alina Tschepe-Wiesinger
Sibylle Büchele
Alina Tschepe-Wiesinger
„Familiencafé mit Sprachparcours 2“ gerade im großen Angebotsraum
Im neuen Büro des Familienzentrums
Vom Familienzentrum geht's weiter zum...
...zu den neuem Quartier des Zilleklubs in der Lehrter Straße 26
Marek Marczynski und seine Kollegin Melanie Burk

Umbau im Zillehaus, die drei Einrichtungen und ihre Ausweichquartiere

Wer kennt es nicht, das Zillehaus in der Rathenower Straße 17. Seit geraumer Zeit sind in dem Gebäude Umbauarbeiten im Gange. Die dort untergebrachten Einrichtungen mussten zum Jahreswechsel in Ausweichquartiere umziehen. Wir haben den Zilleklub in der Lehrter Straße 26, das Familienzentrum Moabit-Ost in der Stephanstraße 43 und das Jugendberatungshaus sos.mitte in der Paulstraße 4 besucht und geschaut, wie es mit ihrer Arbeit in den neuen Räumen generell und speziell unter Corona-Bedingungen läuft.

von Gerald Backhaus

Jugendberatungshaus sos.mitte in der Paulstraße 4

Das Gebäude steht unweit der großen Kreuzung mit dem wohlbekannten Moabiter Gefängnis. Gegenüber befindet sich die Moabiter Grundschule. Auffällig sind die überstehenden Wohnungen in Form eines spitzen Dreiecks. Dieses architektonische Detail ist nicht zu übersehen, wenn man mal nach oben schaut. Ansonsten kann man das Jugendberatungshaus sos.mitte leicht übersehen, weil es im Erdgeschoss eines Wohnhauses untergebracht ist. Die Sichtbarkeit wird sich jedoch bald durch mehr Außenwerbung verbessern, freut sich Nicole Schwarz, die hier als Coach arbeitet: „Wir werden Werbung mit Folien auf unseren Fenster anbringen und unsere Fahrradständer aufstellen.“ Allerdings muss sie dafür erst eine Genehmigung vom Straßenamt bekommen, da das als Sondernutzung des Bürgersteigs gilt. Auch am alten Standort im Zillehaus war die Einrichtung beim ersten Besuch nicht so leicht zu finden. „Damit uns die Jugendlichen nicht zu lang suchen müssen, habe ich ihnen im Vorfeld sogar ein Video gesendet, damit sie sehen können, wo genau sie lang laufen müssen bis zu unserer Tür“, erinnert sich Nicole Schwarz.

Jugendcoach, Beraterinnen und ein Fallmanager vom Jobcenter

Lange gab es keinen Alternativstandort für das Jugendberatungshaus sos.mitte, bevor der Träger SOS-Kinderdorf dann die leerstehende Gewerbeeinheit mit rund 120 qm Fläche in der Paulstraße fand. Ende Januar 2021 ist die siebenköpfige Truppe aus der Rathenower Straße dann hierher gezogen. Mit dabei sind neben Nicole Schwarz, die wie eine weitere Kollegin als Jugendcoach arbeitet, vier Jugendberaterinnen und ein Fallmanager vom Jobcenter, der sich um Jugendliche kümmert, die Geld vom Jobcenter bekommen, sich also „im Leistungsbezug“ befinden. Nicole Schwarz sagt: „Wir betrachten uns als Anwälte der Jugendlichen.“ Das bedeutet, dass ihre Beratungsangebote komplett freiweillig, vertraulich und kostenlos von den Interessierten genutzt werden können.

Viel mehr als reine Berufsberatung

Was willst Du beruflich machen? Wie ist Dein Plan? Mit Fragen wie diesen unter Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation der Jugendlichen bleiben Nicole Schwarz und ihre Kollegin länger dran an den Jugendlichen und begleiten sie bis zu einem Jahr lang, und das auch nach außerhalb. Auftraggeber der Angebote im Jugendberatungshaus sos.mitte, das vor über 15 Jahren seine Arbeit aufnahm, ist das Jugendamt von Berlin-Mitte auf der Grundlage von § 13.1 SGB VIII. Während das Jugendschutzgesetz die Altersspanne der Zielgruppe die Altersgruppe von 14 bis 27 Jahre definiert, ist die Hauptklientel im Jugendberatungshaus zwischen 17 und 22 Jahre alt. Die Themen, um die es neben der reinen Berufsberatung geht, sind vielfältig. Sie reichen von Problemen im Elternhaus und Schulden über alle Dinge, die mit dem Auszug aus einer Jugend-WG zusammenhängen, bis hin zum Schulabschluss, der nachgeholt werden soll, und zu den verschiedenen Möglichkeiten, das Sprachniveau zu verbessern. „Das bedeutet, dass ich auch mal jemanden zur Volkshochschule begleite“, illustriert das Nicole Schwarz. „Generell gucken wir uns hier alles an“. Darüber hinaus ist sie auch Ansprechpartnerin für Eltern, Lehrkräfte sowie für alle Akteure, die am Übergang von der Schule ins Berufsleben mitwirken.

Computerarbeitsplätze für die Jugendlichen und mehrere Beratungsräume

Während unseres Interviews sind einem Zimmer gerade zwei Jungs im Teenageralter mit einer Beraterin an einem der zwei Computerarbeitsplätze beschäftigt. Ansonsten ist es pandemiebedingt recht leer in den Räumlichkeiten, die neben dem Arbeitsbereich für Jugendliche drei Beratungsbüros für Einzelberatungen, ein Zimmer für den Jobcenter-Fallmanager und einen Konferenzraum beinhalten. Viele der Möbel hier sind neu, berichtet Nicole Schwarz und zeigt auf bequeme Polstersitze: „Die haben wir mit dem Umzug angeschafft.“ Angeregt durch die notwendige räumliche Veränderung wurde intern auch über eine Veränderung des Konzeptes nachgedacht. Man überlegte, Beratungssituationen und Büroarbeitsplätze voneinander zu trennen. Schließlich entschied man sich jedoch dagegen und blieb beim bisherigen Konzept, so dass auch in der Paulstraße in jedem Beratungsraum ein Büroarbeitsplatz steht. „Das ist unter anderem deshalb gut, weil wir im Zuge einer Beratung immer mal etwas ausfüllen oder zeigen müssen, und dann können wir das gleich zusammen am Rechner tun.“

Beratung vor Ort und online

Öffnungszeiten zum spontanen Vorbeikommen gibt es nicht, sondern geplante Vorort-Gespräche nach vorheriger Terminvereinbarung per Telefon oder E-Mail. Zwar gibt es auch Beratungschats, aber gerade in Zeiten von wenigen Sozialkontakten und (zu) vielen Online-Terminen schätzen die Jugendliche es sehr, dass sie zu einem 1-zu-1-Gespräch hierher kommen können. „Wir sind da!“ so Nicole Schwarz.

Künftig direkt hin zu den jungen Leuten mit ambulanten Angeboten

Wie die jungen Leute von diesen Angeboten erfahren? Die meisten durch Mund-zu-Mund-Propaganda untereinander. Empfehlungen gibt es aber auch von allen, mit denen das Jugendberatungshaus sos.mitte zusammenarbeitet. Das sind Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen, Arbeits-, Sozial- und Jugendämter, Bildungsträger sowie die freien Träger der Jugendhilfe. Eng kooperiert wird auch mit der Jugendberufsagentur in der Lehrter Straße, die eine noch intensivere Begleitung von einzelnen Jugendlichen im Fokus hat. Und natürlich vermissen Nicole Schwarz und ihr Team die örtliche Nähe zu anderen Einrichtungen wie dem Zilleklub am alten Standort. Im Januar 2023 geht’s voraussichtlich dorthin zurück. Unabhängig davon wird geplant, künftig mehr ambulante Abgebote aufzubauen, was bedeutet, dass das Beratungs- und Coaching-Team direkt in Jugendeinrichtungen geht wie jetzt bereits in die Oase in der Wallstraße. „Dadurch können wir noch niedrigschwelliger an die jungen Leute herantreten.“

Kontakt

Jugendberatungshaus sos.mitte, Paul­stra­ße 4, 10557 Ber­lin, Beratungste­le­fon: 030 330993 630 (Mo-Fr 10-16 Uhr), E-Mail: ju­gend­be­ra­tung-mitte@sos-kinderdorf.de

weitere Kontaktdaten hier 

 

Das Familienzentrum Moabit-Ost in der Stephanstraße 43
 
Das gelbe Haus, das sich etwas versteckt hinter dem MOA-Bogen befindet, kennen viele als BürSte-Haus. Das liegt daran, dass das 2010 gebaute einstöckige Gebäude mit der großen Terrasse bis vor ein paar Jahren vom Bürgerverein BürSte e.V. genutzt wurde. Entstanden war es 2010 im Ergebnis einer Zusammenarbeit des Bürgervereins im Stephankiez mit den Eigentümern und Bauherren auf dem ehemaligen Paechbrot-Areal, unterstützt von Verwaltung und Politik. Der BürSte e.V. organisierte hier u.a. das Stephanplatz-Fest, öffentliche Kieztreffen, Saubermach- und Renovierungsaktionen sowie einen Kaffeeklatsch für Ältere. Später war in dem Haus mal eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder untergebracht, dann stand es eine Weile leer.

Familien mit Kindern sind die Zielgruppe

Und nun toben hier die Kleinsten? Nein, von Toben kann nicht die Rede sein, doch immerhin wird der große Angebotsraum während unseres Interviews gerade von zwei Familien mit Kindern genutzt. „Familiencafé mit Sprachparcours 2“ lautet der Name dieses Angebotes. Mehr als zwei Haushalte erlauben die aktuellen Corona-Auflagen leider nicht, berichtet Leiterin Sibylle Büchele. Angebote wie das interkulturelle Frauenfrühstück können derzeit nur online stattfinden. „Doch hier passiert wenigstens etwas vor Ort“, ergänzt ihre Kollegin, Alina Tschepe-Wiesinger, mit Blick auf das Treiben im großen Raum nebenan und in Gedanken an die komplette Online-Ausrichtung anderer Einrichtungen. Die 21-jährige studiert Soziale Arbeit und arbeitet bis August als Praktikantin im Familienzentrum Moabit-Ost.

Neue Kundschaft aus dem Stephankiez?

Durch Corona gibt es mehr Organisationsarbeit, „weil wir nicht mehr einfach die Tür aufmachen können“, so Sibylle Büchele. Bis März 2020 war das Familienzentrum z.B. montags immer geöffnet, da konnte jeder einfach hinein kommen und es gab keine Hürde wie Anmeldung usw. Jetzt sei die Schwelle, Kontakt aufzunehmen und herzukommen, höher geworden. Zudem kommt die räumliche Entfernung, immerhin ist der neue Standort rund einen Kilometer vom alten entfernt und Familien mit Kleinkindern orientieren sich meist in ihrem direkten Wohnumfeld. Der Verlust an Familien aus dem Rathenower Kiez, denen der Weg zu weit ist, bedeute daher gleichzeitig einen potentiellen Zugewinn an Familien aus dem Stephankiez.

Ab Januar 2023 voraussichtlich wieder in der Rathenower

Für zwei Jahre ist die Einrichtung unter der Trägerschaft der FOKUSplus gGmbH. im Stephankiez untergebracht. Zielgruppen für die Angebote sind vor allem Familien mit jüngeren Kindern. Neben ihren Sprechstunden und Sozialberatungen bieten die Mitarbeiterinnen des Familienzentrums hier u.a. Eltern-Kleinkind-Gruppen, auch Krabbelgruppen genannt, einen Arabischkurs für Kleinkinder ab drei Jahren, die Gruppe „Musik und Bewegung“ sowie  die „kreative Familienbewegung“ an. Letzteres wird über das QM Moabit-Ost finanziert. Bleiben die Umbauarbeiten im Zillehaus im Zeitplan, soll die Einrichtung ab Januar 2023 dann wieder in der Rathenower Straße zu finden sein. Bis dahin freut sich das Team, zu dem auch Christina Ahle und Manal Yousif, eine der ersten festangestellten Stadtteilmütter Berlins, gehören, über den vielen Platz hier.

150 Quadratmeter und eine große Terrasse für Draußen-Aktivitäten

Auf 150 Quadratmetern befinden sich neben dem rund 50 qm großen Angebotsraum ein Beratungsraum, eine Küche und ein Büro. „Die Küche ist viel besser geeignet, um mit einer Gruppe zu kochen als unsere kleine Küche im Zillehaus,“ berichtet Sibylle Büchele. Vorausgesetzt, Kochen in Gruppen ist wieder möglich. Außerdem freut sie sich über die Terrasse: „So eine Außenfläche hatten wir im Zillehaus nicht. Wir konnten sie schon für eine Ostereier-Malaktion nutzen und hoffen, bald dort noch mehr machen zu können.“ Geplant hat sie u.a. eine interkulturelle Gartengruppe, die den Außenbereich, finanziell unterstützt durch das QM Moabit-Ost, weiter begrünen wird.
Das neue Domizil in der Stephanstraße zu finden, war trotz des Leerstands vieler Gewerbeflächen in Moabit gar nicht leicht. Die Raumsuche bedeutete einen enormen Zeitaufwand, und von behördlicher Seite gab es dabei keine Unterstützung, so Sibylle Büchele. Und dann musste alles ganz schnell gehen: „Unseren Mietvertrag konnten wir erst im Dezember 2020 unterzeichnen.“

Viele Pläne, u.a. zum Vätertag am 19. Juni 2021

Wie bei allem im Leben gibt es Vor- und Nachteile durch das neue Zuhause. Sibylle Büchele erwähnt die gute Zusammenarbeit mit den anderen Akteuren am alten Standort Zillehaus, dass es aber durchaus auch schön sei, als Familienzentrum mal einen Bereich ganz für sich allein zu haben. „Vor unserem 16-qm-kleinen Büro im Zillehaus spielten manchmal bis zu 50 Kinder, und das gab einen ganz schönen Lärmpegel.“ Für die Zukunft wünscht sie sich, dass das Familienzentrum mehr Familien aus dem Stephankiez erreicht und seine normalerweise enge Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten wieder aufleben lassen kann. Am 19. Juni 2021, dem Internationalen Vätertag, planen sie und ihre Kolleginnen von 15 bis 18 Uhr mehrere Aktionen wie das Bemalen von Bananenkisten, große Seifenblasen und ein Bobby-Car-Rennen. „Väter sind mit ihren Kindern bei uns ja immer willkommen, doch ist es Zeit für ein Extra-Angebot für sie.“

Kontakt

Das Familienzentrum Moabit-Ost kann man sowohl von der Birkenstraße als auch von der Stephanstraße aus erreichen. Familienzentrum Moabit-Ost, Stephanstraße 43 (hinter dem MOA-Bogen), 10559 Berlin, Tel. (030) 92257499, Mobil: 0163-6311124, E-Mail: info@familienzentrum-moabit.de Weitere Informationen auf www.familienzentrum-moabit.de


Der Zilleklub in der Lehrter Straße 26


In das Erdgeschoss eines Gründerzeithauses in der Lehrter Straße ist der Zilleklub gezogen. Früher waren hier mal der Moabit hilft e.V. und ein Projekt des Trägers Evangelisches Klubheim für Berufstätige beheimatet. Die Blumen vor dem Haus sind nicht zu übersehen. Marek Marczynski und seine Kollegin Melanie Burk sind stolz auf ihren neu gestalteten Vorgarten. An der Terrasse bauen sie aktuell weiter, dort sollen demnächst auch Gartenmöbel stehen. Offiziell befindet sich der Zilleklub hier seit Februar 2021. Direkter Nachbar ist das rund 3,7 Hektar große Stadtquartier „mittenmang“ der Groth Gruppe, ein Wohngebiet mit vielen Kindern und Jugendlichen.

Seinerzeit die größte Jugendeinrichtung von Berlin

Im Januar war der Zilleklub aus seinen viel größeren Räumen in der Rathenower Straße aufgrund der umfangreichen Baumaßnahmen im Zillehaus hierher gezogen. Das Zillehaus war in den 70er Jahren als Kinderfreizeiteinrichtung gebaut worden, berichtet Marek Marczynski. „Es war seinerzeit die größte Einrichtung dieser Art in Berlin.“ Hier konnten Kinder und Jugendliche von 6 bis 23 Jahren nach der Schule bis in den frühen Abend hinein vielfältige Angebote für eine sinnvolle Freitzeitgestaltung nutzen und bekamen bei Bedarf auch Unterstützung bei den Hausaufgaben. Es gab genug Platz zum Spielen, Toben und für Sport auf dem Gelände. Auf einer Fläche von insgesamt 2.400 qm kooperierte der Zilleklub dort eng mit dem Familienzentrum Moabit-Ost und dem Jugendberatungshaus sos.mitte.

Die neuen Räume? Kleiner, aber oho!

Im Ausweichquartier geht es, nicht zuletzt auch wegen Corona, etwas ruhiger zu, was nicht an den kleineren Räumlichkeiten liegt. Die 180 qm wären mit rund 30 Leuten voll, schätzen Marek Marczynski und Melanie Burk. Erleben konnten sie eine solche Fülle leider noch nicht. Durch die Corona-Auflagen war zunächst nur der 1-zu-1-Kontakt mit einzelnen Jugendlichen nacheinander möglich. Seit Anfang März dürfen sich immerhin fünf Personen gleichzeitig im Zilleklub aufhalten. „Es gibt ein enormes Interesse in der für uns neuen Nachbarschaft“, sagt Melanie, „viele Leute sprechen uns an.“

Mitmachangebote für draußen

Das nutzte das Team des Jugendklubs, zu dem neben den beiden auch Kollege Omar El- Khatib gehört. Sie entwickelten Mitmachangebote für draußen und boten Interessierten u.a. Blumensamen, Schleim und kinetischen (Zauber-)Sand zum Mitnehmen an. Geplant ist, dass der Zilleklub in seinem Ausweichquartier in der Lehrter Straße etwa anderthalb Jahre bleibt. Marek Marczynski schätzt etwas vorsichtiger und geht von zwei Jahren Baumaßnahmen im Zillehaus aus, so dass der Umzug in die angestammten Räume wohl erst zum Jahresbeginn 2023 erfolgen wird. Viel Zeit, um anzukommen im neuen Zuhause. Auch wenn die Monate unter Corona für einen Jugendklub sehr schwierig sind.

Die Maxime: Berufliches und Schulisches gehen vor

Wie wählt man z.B. die fünf Jugendlichen aus, die rein dürfen? „Alles was mit beruflicher Zukunft oder mit schulischen Anliegen zu tun hat, bekommt Vorrang“, so Melanie, „also wer hier Bewerbungen schreiben möchte, darf zuerst hinein.“ Sonst gilt: wer zuerst kommt, malt zuerst. Manche Aktivitäten lassen sich zum Glück ins Freie verlegen. Geöffnet ist der Zilleklub des Trägers Evangelisches Klubheim e.V. in der Regel montags bis freitags von 13 bis 20 Uhr. Wegen Corona geht es schon um 11 Uhr los, um den Kindern, die auf Grund von Wechselunterricht früher Schulschluss haben, eine Möglichkleit zu bieten.

Sonntags gibt's Ausflüge

Am Sonntag ist von 13 bis 18 Uhr geöffnet, bei Bedarf auch außerhalb dieser Zeiten. Sonntags stehen meistens Ausflüge auf dem Programm. „Mein Herz ist hier“, freut sich Melanie. Sie und Marek hoffen, als Jugendeinrichtung an dem anderen Standort gut angenommen zu werden und streben weitere Kooperationen im neuen Umfeld an. „Und wer weiß, vielleicht können wir einige von den neuen Jugendlichen dann auch in die Rathenower mitnehmen."

Kontakt

ZILLEKLUB – Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung, Lehrter Straße 26, 10559 Berlin, Tel. 030 62208323 (Kinderbereich), Tel. 030 50566739 (Jugendbereich), E-Mail: zille@klubheim-berlin.de

 

Text & Fotos: © Gerald Backhaus 2021